Besseringen/Saar |
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Unterhalb vom "Millerkippchen" zwischen der heutigen Mühlenstrasse und der Strasse Zum Sonnenwald stand seit Jahrhunderten eine Mühle, die "Aal Bessringer Mill". Erstmals erwähnt wurde die Mühle in den Jahren 1528 und 1607. 1620 war sie im Besitz des Clarissen-Ordens zu Trier. Im 30jährigen Krieg wurde die Mühle zerstört.1665 erwarb sie das Kloster Mettlach unter der Bezeichnung "Mahlmühle" mit Weiher und Garten. Weitere Besitzer waren Wilhelm Tell von Fellenberg und Gattin Rosalie Virginie Boch-Buschmann, die an den Müller Michel Zenner aus Weiler verkauften. Sein Sohn Philipp Zenner verkaufte erst das Wasserrecht, später das gesamte Gut an die Gemeinde.
Zeichnung:
Günter Pitz Kartenausschnitt
um 1730 des frz. Militärgeographen Naudin
Durch die Talsenke floss noch bis in die 1950er-Jahre der Mühlenbach, bevor er im Zuge des Siedlungsbaues kanalisiert wurde. Besitzer in der Nachkriegszeit war die Familie Scholtes, die das Anwesen zum Wohnhaus umbaute; deren Nachfahren bewohnen das Anwesen auch heute noch (Haus Beining). Bei den verschiedenen Umbaumassnahmen wurde u.a. eine steinerne Wasserleitung entdeckt, die wahrscheinlich noch aus römischer Zeit stammen dürfte.
Im Jahre 1905, als Besseringen eine eigene Wasserleitung erhielt, ist die Mühle jedenfalls noch in Betrieb gewesen. Die Gemeinde kaufte dem Zennermüller die Wasserrechte ab, woraufhin der Mühlenweiher eintrocknete und zu Ackerland wurde. Seither steht das Mühlrad still.
Die Mühle gehörte in früherer Zeit zu den Klosteranlagen der Alten Abtei. Das belegt der gefundene Schlussstein eines Torbogens, der mit dem Bischofsstab und den Initialen "M + E" versehen ist.
Die aal Bessringer Mill
von Hans Konter
Et wor emol vir langer Zeit...
Net wohr, sou` fänken
all die Märchen un!
Vir Johr on Daach, dir leiwe Leit,
'n Mill en änem greinen Gronn.
Vun mancher Mill en weider Welt,
Wat sengt, wat
schreiwt, verzehlt me vill.
Hätt änen je än Wurt verzehlt
Vun
ooser scheiner, aaler Mill?
Op'm Millerkippchi - Kiwwern, Fichten -
On Wald
on Wald, souweit dau seicht,
Wou sich de Bääm ä bessi lichten,
De
Raach lo aus dem Schourchde steicht.
Do stäht mein Mill sou ganz allän,
Et Millrad klappert
Daach on Nöht.
D'n Hunn kreht op'm Millerstän:
"Dir Heiner,
haut gewt stramm gelöt!"
D'n Zennersch Papp stäht op d'Dir
On kuckt wei haut
et Weder gew,
Gäht dann gemütlich un et Wihr:
"EtWaasser
es net gröt z'deif!"
Lo hennen un'm Weiher en'm Kleeih,
Märjussef,
es et d' Milichkät!
Do stäht ä Bock met siewe Reeih.
O grenkt
dir Lodervieh et Läd!
Op'm Kirschbaam, t'es doch schänderlich,
Dei Spatzen
ärgern mich noch duut!
"Papp, schenn doch net so bänderlich!
T'hätt
jeden gär sein deeglich Brut!"
De Miller es ämol gestorw,
De Wald, de Weiher,
Reeih ... verschwonn!
Do stäht eweil ä ganz gruss Dorf!
"Et
wor emol än Mill em Gronn!"
Bilder: Lothar Beining